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Nährstoffdefizite bei Senioren

Die Deutschen werden immer älter und bleiben dabei immer länger fit - auch dank besserer Ernährung. Was und wie ein Mensch isst, hängt ganz entscheidend von Faktoren wie Einkaufsmöglichkeiten, Gewohnheiten, sozialem Umfeld, körperlichen Einschränkungen und Krankheiten ab.

Wer nicht mehr so mobil ist, kauft anders als gesunde Menschen ein.

Zumeist kommen frische, vitaminreiche Lebensmittel dann eher zu kurz. Fertiggerichte stehen häufiger auf dem Speiseplan. Wer unter Kaubeschwerden leidet - und das ist bei den über 65-Jährigen immerhin jeder Fünfte - bevorzugt gekochte Speisen und meidet knackiges Obst und Gemüse.

Und wer im Altenheim lebt, ist zudem auf die Güte der Kantinenkost angewiesen. Dabei ist die Qualität des Essens aber nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch der Schulung des Personals.

Zu veränderten Lebensbedingungen kommen Besonderheiten des alternden Organismus

So ist für die Ernährung die Abnahme der Geschmackspapillenanzahl und -funktion bedeutsam, besonders derjenigen für „süß" und „salzig". Dadurch werden Speisen oft als fade empfunden, und es kommt kein rechter Appetit mehr auf. Hinzu kommen Schluckbeschwerden infolge von Mundtrockenheit, über die fast die Hälfte aller Senioren klagt.

Zusammen mit einer höheren Aktivität von Sättigungshormonen hat dies zur Folge, dass alte Menschen oftmals zu wenig essen und die Nahrung auch nicht vollständig aufgeschlossen wird.

Ausmaß und Geschwindigkeit der Veränderungen werden einerseits durch Veranlagung und andererseits durch Lebensstil beziehungsweise Umweltfaktoren beeinflusst. So kann eine chronisch unzureichende Ernährung dazu führen, dass Organe die zur Aufrechterhaltung einer Körperfunktion notwendige kritische Schwelle im Leben frühzeitig unterschreiten.

Tatsächlich sind bei Senioren Nährstoffdefizite weit verbreitet, vor allem bei Vitamin D und Folat.

Gesunde, in Privathaushalten lebende 65- bis 80-Jährige Deutsche nehmen durchschnittlich weniger als die Hälfte des DACH-Referenzwertes (für Deutschland, Österreich und die Schweiz amtlich empfohlener Richtwert) dieser beiden Vitamine zu sich.

Entsprechend sieht die Ernährung aus: Es wird zwar von den meisten der Befragten regelmäßig nährstoffreiches Obst und Gemüse gegessen. Der Verzehr ist aber insgesamt deutlich zu niedrig.

Die empfohlenen drei Portionen Gemüse wurden lediglich von sieben Prozent der teilnehmenden Personen erreicht.

Die empfohlenen zwei Portionen Obst am Tag werden nur von 15 Prozent der Männer und 27 Prozent der Frauen eingehalten(2).

Vitamin D ist unentbehrlich für den Calciumstoffwechsel und damit für die Stabilität der Knochen. Es wird unter dem Einfluss von Sonnenlicht in der Haut gebildet; mit zunehmendem Alter jedoch immer weniger. Erschwerend kommt hinzu, dass sich ältere Menschen häufig weniger im Freien aufhalten und damit verstärkt auf Vitamin D aus der Nahrung angewiesen sind.

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Folat wird mit frischem Obst und Gemüse aufgenommen und ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Für Senioren besonders beachtenswert: Wer schlecht mit Folat versorgt ist, hat auch ein erhöhtes Risiko an Demenz zu erkranken(3).

Gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der Menschen im Alter von 65 bis 80 kommen auf die DACH-Werte für Vitamin E und nicht mehr als ca. 70 Prozent auf die DACH-Werte für Vitamin C.

Schlecht sieht es auch bei Jod und Calcium aus:

Über 90 Prozent der 65- bis 80-Jährigen erreichen nicht den DACH-Wert für Jod, 60 Prozent bleiben mit Calcium unter ihrem Soll(4).

Die Paderborner Studie (Schmid und Heseker, 2001) kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Sie unterscheidet zwischen Heimbewohnern, die selbstständig essen, und solchen, die das Essen gereicht bekommen. In beiden Fällen bleiben die Senioren bei den Vitaminen B1, B2, B6, Folat und den Vitaminen C, E und D deutlich unter den DACH-Referenzwerten, wobei die Selbstversorger etwas günstiger abschneiden. 

Auch die Calcium-, Magnesium- und Jodempfehlungen werden nicht annähernd erreicht.

Dass es in allen genannten Studien ausgerechnet an Calcium und Vitamin D am meisten fehlt, ist im Hinblick auf die Knochengesundheit und -stabilität ziemlich beunruhigend. Osteoporose, Muskelschwäche und Knochenbrüche treten im Alter gehäuft auf, und oft führt ein Sturz und dessen Folgen zu weitgehender Immobilität und Pflegebedürftigkeit.

Quellen: 1, 2 Zehle und Volkert, Bonner Seniorenstudie, 2000. 3 Kim J-M; Journal of Neurology, Neurosurgery, and Psychiatry, 2008:79:864-868. 4 DGE; Nationale Verzehrstudie (NVS II), 2005/2006.

Ältere Menschen leiden oft an chronischer Gastritis und nehmen deshalb bestimmte Nährstoffe nicht mehr so gut auf.

So geht beispielsweise die Resorptionsfähigkeit für Vitamin B12 zurück. Vitamin B12 ist wichtig für die Zellteilung, die Blutbildung und das Nervensystem. Vitamin-B12-Mangel führt unter anderem zu erhöhter Infektanfälligkeit, Müdigkeit und Schwäche, kann aber auch Angst und Depressionen auslösen.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass Vitamin-B12-Defizite die Entwicklung von Demenz begünstigen. Ein fortgeschrittener Mangel drückt sich in einer speziellen Form der Blutarmut (Anämie) aus.

Spätestens in diesem Stadium muss mit hoch dosierten Vitamin B12-Gaben behandelt werden.

Massive Vitaminmängel mit unübersehbaren Krankheitssymptomen sind allerdings eher selten. Das Tückische an schleichenden Vitamin-Defiziten ist, dass sie eben keine besonders auffälligen medizinischen Folgen haben.

Wer frühzeitig auf eine abwechslungsreiche Kost mit möglichst viel frischem Obst und Gemüse achtet und nährstoffarme Speisen meidet, die oft viel Zucker und tierische Fette enthalten, der betreibt im besten Sinne Altersvorsorge.

Bei einseitiger Ernährung und erhöhtem (beispielsweise krankheitsbedingtem) Bedarf sollte auch eine Supplementierung mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten erwogen werden.