Fast jeder von uns kennt das: Plötzlich zieht sich ein Muskel hart zusammen – ein Muskelkrampf. Am häufigsten setzt beispielsweise ein Wadenkrampf nachts im Bett oder beim Sport ein. Meistens ist so ein Muskelkrampf harmlos und kann ein Symptom für einen Magnesiummangel sein…
Magnesium ist ein essenzieller Mineralstoff, der vom Organismus nicht selbst produziert werden kann. Daher müssen wir ihn über die Nahrung ausreichend zu uns nehmen.
Etwa 25 Gramm sind im menschlichen Körper gespeichert, wovon der größte Anteil (ca. 60 %) des Magnesiums in den Knochen gespeichert wird. Unser Skelett ist somit der größte Magnesiumspeicher im Körper. Weitere 30 % des Magnesiums benötigt die Muskulatur, der restliche Anteil wird im Weichteilgewebe gespeichert.
Magnesium ist an vielen Prozessen in unserem Körper beteiligt. Sämtliche Funktionen, die mit der Energieaufbereitung und -bereitstellung zusammenhängen, werden durch den Mineralstoff erst möglich, da es als Bestandteil von Enzymen oder als Coenzym beteiligt ist. Tatsächlich könnte unser Körper ohne Magnesium, Fette oder Kohlenhydrate überhaupt nicht zur Energiegewinnung nutzen.
Des Weiteren sorgt es für die Stabilität der Zellwände und steuert auch deren Durchlässigkeit. Magnesium stabilisiert ebenso das Ruhepotenzial von erregbaren Nerven- und Muskelzellen sowie die Nervenzellen des autonomen Nervensystems.
Auch spielt der Mineralstoff eine Rolle für die Knochenfestigkeit und wird selbst für die Hormonausschüttung benötigt. Nur eine ausreichende Magnesiumkonzentration kann die Funktion aller Muskeln – auch des Herzmuskels - sicherstellen.
Nicht umsonst wird Magnesium deshalb auch als das Knochen- und Muskelmineral bezeichnet.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Gesunderhaltung und Funktion aller unserer Zellen, Knochen, Zähne, Gewebe und Organe von einer ausreichenden Magnesiumversorgung abhängig sind.
Durchschnittlich wird der Magnesiumbedarf für gesunde, erwachsene Menschen von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) wie folgt angegeben:
Alter | männlich / Magnesiumbedarf | weiblich / Magnesiumbedarf |
---|---|---|
1 bis 4 | 80 mg / Tag | 80 mg / Tag |
4 bis 7 | 120 mg / Tag | 120 mg / Tag |
7 bis 10 | 170 mg / Tag | 170 mg / Tag |
10 bis 13 | 230 mg / Tag | 250 mg / Tag |
13 bis 15 | 310 mg / Tag | 310 mg / Tag |
15 bis 19 | 400 mg / Tag | 350 mg / Tag |
19 bis 25 | 400 mg / Tag | 310 mg / Tag |
25 + | 350 mg / Tag | 300 mg / Tag |
Ein Magnesiummangel (Hypomagnesiämie) kann viele Ursachen haben. Sie können von einer ungenügenden Aufnahme durch unsere Ernährung, einer gestörten Magnesium-Aufnahme (Resorption), einer erhöhten Magnesiumausscheidung oder einem erhöhten Magnesiumbedarf in Belastungssituationen reichen.
Unser Organismus benötigt Magnesium, da es lebenswichtige Aufgaben im Körper übernimmt. Ungefähr 300 Enzyme sind auf die Hilfe des Minerals angewiesen - es stabilisiert das Skelett und spielt eine große Rolle bei der Reizübertragung von Nerven zu Muskeln. Und natürlich ist es unerlässlich für die Muskelkontraktion.
Da Magnesium für so viele unterschiedliche Körperfunktionen essentiell ist, lässt sich ein Magnesiummangel und seine Auswirkungen meist nicht auf ein Symptom beschränken. Zudem kann sich ein Magnesiummangel auch erst Jahre oder Jahrzehnte später bemerkbar machen und zu spürbaren Symptomen führen. Wadenkrämpfe, besonders nachts oder beim Sport, gehören aber sicher mit zu den häufigsten Symptomen einer unzureichenden Magnesiumzufuhr.
Auch alle anderen Muskelkrämpfe, das Zucken eines Augenlides, Verspannungen, Schwindel, Migräne oder kalte Hände und Füße können auf eine Unterversorgung des Minerals hindeuten. Auch weniger greifbare Empfindungen wie Unruhe, Schwäche, Schlaflosigkeit oder Stressanfälligkeit können Begleitsymptome einer unzureichenden Magnesiumversorgung sein.
Hinter all diesen körperlichen Anzeichen muss aber nicht gleich ein Magnesiummangel stecken, auch eine schlechte Versorgungslage oder ein kurzfristiger Engpass sind möglich.
Wer allerdings häufiger Symptome eines schlechten Magnesiumstatus hat, sollte die Ursache am besten durch einen Arzt abklären lassen.
Meist wird ein Magnesiummangel vom Arzt durch die Symptome und die medizinische Vorgeschichte festgestellt. Um den Magnesiumstatus eines Menschen zu messen, wird eine Blutuntersuchung durchgeführt. Jedoch ist es schwer durch die alleinige Auswertung der Blutwerte frühzeitig einen Magnesiummangel festzustellen.
Rund 59 % des Magnesiums befinden sich im Knochengewebe, 40 % in Muskulatur und Körperzellen. Lediglich 1 % des Magnesiums ist im Blutserum enthalten.
Bei einer Unterversorgung setzt der Körper zunächst aus diesen körpereigenen Depots das Magnesium frei. Das Knochengewebe dient als Langzeitdepot, die Organe und die Muskulatur als schnelle Depots – wodurch es zunächst bei konstanten Blutwerten bleibt. Erst wenn die Speicher in den Knochen und Muskeln nicht mehr ausreichend gefüllt sind und kein Magnesium mehr freigesetzt werden kann, wird ein Magnesiummangel in der Blutspiegelmessung sichtbar.
Die Bestimmung des Magnesiumwertes erfolgt über das Blutserum. Normalwerte liegen bei Erwachsenen zwischen 0,7 – 1,0 mmol/l. Von einem Mangel wird dann gesprochen, wenn die Magnesiumkonzentration im Blut unter 0,65 mmol pro Liter gefallen ist.
Eine ausreichende Magnesiumversorgung ist wichtig für die Gesundheit und körperliche Leistungsfähigkeit.
Unter bestimmten Umständen – beispielsweise ein höheres Lebensalter, schweißtreibende körperliche Beanspruchung, Diäten, einseitige Ernährung oder die Einnahme bestimmter Medikamente – kann der Bedarf höher sein.
In solchen Situationen ist es oft schwer, ausreichend Magnesium über die tägliche Nahrung aufzunehmen. Die daraus entstehende Versorgungslücke kann mit einem Magnesiummangel einhergehen.
Der nachfolgende Magnesium Test kann einen Anhaltspunkt dafür bieten, ob Sie ausreichend mit dem Mineralstoff versorgt sind. Es werden im Test typische Anzeichen einer unzureichenden Magnesiumversorgung, individuelle Lebenssituationen und Erkrankungen berücksichtigt. Lesen Sie die folgenden Aussagen bitte sorgfältig durch und merken sich, wie oft Sie mit „Ja“ geantwortet haben. Ausschlaggebend für die Beurteilung ist die Häufigkeit der mit „Ja“ beantworteten Fragen.
Je mehr Fragen Sie mit „Ja“ beantwortet haben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Körper nicht ausreichend mit Magnesium versorgt ist. Sie sollten bei Ihrer Ernährung auf jeden Fall auf eine magnesiumreiche Kost achten und ein mögliches Magnesiumdefizit mit entsprechenden Präparaten ausgleichen.
Bitte beachten Sie, dass dieser Magnesium Test keinen Arztbesuch ersetzen kann. Dieser kann durch einen Bluttest einen eventuell vorliegenden Magnesiummangel sicher diagnostizieren.
Häufig kann ein Magnesiummangel schon durch eine nährstoffreiche ausgewogene Ernährung behandelt werden, bei einem ausgeprägten Mangel werden Arzneimittel verordnet.
Hier gibt es eine ganze Palette an Darreichungsformen die beispielsweise von Tabletten, Dragees, Kapseln, Brausetabletten bis zu Portionssticks reichen.
Bis ein Mangel jedoch behoben ist, können mehrere Wochen vergehen. Grundsätzlich sollte bei einem ausgeprägten Magnesiummangel Ursachenforschung betrieben werden.
Ein ausgeprägter Magnesiummangel kann sich nicht nur in den bekannten unangenehmen Akutfolgen wie zum Beispiel Wadenkrämpfen oder Müdigkeit äußern, sondern auch zu schweren gesundheitlichen Folgen führen.
Studien deuten darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen einem Magnesiummangel und dem Risiko eines ischämischen Schlaganfalls (Gefäßverschluss im Gehirn) gibt. Auch das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen steigt langfristig an, denn eine Hypomagnesiämie fördert entzündliche Prozesse, die das Risiko für Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkte oder Thrombosen darstellen können.
Da unser Körper nicht in der Lage ist Magnesium selbst herzustellen, müssen wir das lebenswichtige Mineral regelmäßig und ausreichend über die Nahrung zu uns nehmen. Tatsächlich ist Magnesium in vielen Lebensmitteln enthalten.
Einen Großteil unseres Magnesiumbedarfs decken wir zum Beispiel über Getreideprodukte oder alkoholfreie Getränke. Hochwertige Mineralwässer können eine gute Magnesium-Quelle sein. Manche enthalten über 80 mg Magnesium pro Liter.