Für eine schwangere Frau ein schönes und zugleich sinnvolles Dokument: der Mutterpass. Mit seinen 16 Doppelseiten ist das kleine Untersuchungsheft für Sie ein wichtiger Begleiter in der Schwangerschaft. Der Mutterpass dokumentiert alle Ergebnisse aus den Vorsorgeuntersuchungen. Natürlich dürfen Sie auch stolz sein – das allererste Ultraschallbild Ihres Babys nimmt in dem Heft einen gebührenden Platz ein.
Der Mutterpass ist ein hilfreiches Dokument und sollte deshalb Ihr ständiger „Begleiter“ sein. In akuten Situationen oder Notfällen hat der behandelnde Arzt alle Daten und Befunde, die während der vorliegenden Schwangerschaft in das Vorsorgeheft eingetragen wurden, gleich zur Hand.
Die meisten Frauen halten bereits nach dem ersten Vorsorgetermin ihren Mutterpass in den Händen. Das Büchlein stellt Ihnen die behandelnde Hebamme oder der Frauenarzt aus. In dem Heft werden alle im Verlauf der Schwangerschaft kontrollierten Daten und Befunde eingetragen. Bei der Betreuung werdender Mamis hilft der Mutterpass: Ärzte und Hebamme können sich jederzeit einen schnellen Überblick verschaffen.
Darüber hinaus bietet das Vorsorgeheft auch Platz für die ersten Untersuchungsbefunde des Neugeborenen und die Wochenbett-Kontrollbefunde der frischgebackenen Mutter. Ab Seite 17 wiederholen sich die Eintragungsseiten. Falls gewünscht, bleibt dort genug Raum für eine zweite Schwangerschaft.
Der Mutterpass ist ein großartiges Instrument für Ihre behandelnde Ärztin/Arzt und Hebamme. Durch die Standardisierung des Heftes versteht jeder Mediziner sofort den Status quo Ihrer Schwangerschaft. Inklusive aller individuellen Bedürfnisse und Maßnahmen. Für Sie persönlich ist das Untersuchungsheft klein, kompakt und übersichtlich. Damit wird der Mutterpass zum optimalen Begleiter durch den Alltag. Er sollte im Anschluss an die Schwangerschaft nicht als nostalgisches Andenken in einer Kiste auf dem Dachboden verschwinden. Heften Sie ihn bestenfalls bei Ihren wichtigen Unterlagen ab. Für weitere Schwangerschaften bietet er dann gesammelte und nützliche Informationen.
Ausgestellt wird der Mutterpass ab der offiziellen Feststellung der Schwangerschaft. Der Frauenarzt kann beispielsweise die Schwangerschaft dank Bluttest oder Ultraschall (Herztöne) sicher feststellen.
In Deutschland erhalten Sie den Mutterpass von der betreuenden Hebamme oder dem zuständigen Frauenarzt.
In einigen anderen Ländern – wie etwa Frankreich, Österreich, Polen und Italien – gibt es vergleichbare Mutter-Kind-Pässe oder Dokumente. Diesbezüglich hat jedes Land aber seine eigenen länderspezifischen Regelungen. Ebenso was die Vorsorge von Mutter und Kind betrifft. Bisher verfügen jedoch die wenigsten Länder über eine Art Mutterpass.
Das Untersuchungsheft gibt es für Schwangere in Deutschland seit 1961. Der Mutterpass wurde bis dato bereits mehrfach aktualisiert. Das war durchaus angebracht, schließlich hat sich die Medizin weiterentwickelt. Heutzutage gelten auch ganz andere Standards, als noch vor einigen Jahrzehnten.
Das Vorsorgeheft ist ein persönliches Dokument der werdenden Mutter. Sie allein entscheidet, wer sich den Mutterpass ansehen darf.
Der erste Blick in den Mutterpass kann etwas verwirrend sein. Das kleine Vorsorgeheft ist vollgepackt mit unverständlichen Fachbegriffen und Abkürzungen. Für medizinische Laien ist das eine Herausforderung. Zum Glück ist die Hürde nicht groß. Bei jeder Vorsorgeuntersuchung wird sich Ihre Gynäkologin, Ihr Gynäkologe oder Ihre Hebamme genug Zeit für erklärende Worte nehmen. Übrigens ist das auch Ihr gutes Recht!
Dokumentiert sind im Mutterpass die Daten und Werte der Vorsorgeuntersuchungen (gemäß der Mutterschaftsrichtlinien). Beleuchtet wird:
Deckblatt & Hinweise | |
Seite 1: Allgemein | Stempel Frauenarzt Termine Untersuchungen |
Seite 2: Serologische Untersuchungen | Blutgruppe & Rhesusfaktor Antikörpersuchtest Röteln HAH-Test |
Seite 3: Infektionen & Nachkontrolle | Chlamydia trachomatis-Antigen Antikörper-Suchtest-Kontrolle Röteln-HAH-Test-Kontrolle LSR-Test (Syphilis) HIV Test Nachweis HBs Antigen |
Seite 4: Vorangegangene Schwangerschaften | Verlauf Risiken |
Seite 5: Krankengeschichte & Beratung | Anamnese (Fragenkatalog) Schwangerenberatung |
Seite 6: Verlauf der Schwangerschaft & Geburtstermin | Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) Plazentainsuffizienz Mehrlingsschwangerschaft Wehen Terminberechnung |
Seite 7, Seite 8: Schwangerschaft & Entwicklung Kind (Gravidogramm) | Fundusstand Kindslage Herztöne Kindsbewegungen Gesundheit Mutter Blutdruck (RR) Hb-Wert Sediment |
Seite 9: Besonderheiten Risikokataloge & CTG | Beratung genetische Befunde Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) Kardiotokograf (Herzton-Wehen-Schreiber) |
Seite 10 - 12, Seite 14: Ultraschalluntersuchungen | 1-3 Ultraschall-Screening Fein- und Organultraschall |
Seite 13: Normkurven für den fetalen Wachstumsverlauf | Diagramm Messergebnis Ultraschall-Screenings |
Seite 15, Seite 16: Abschlussuntersuchung (Epikrise) | Untersuchung Neugeborener: Apgar-Test und pH-Wert Untersuchung Mutter: Zustand nach Geburt Blutgruppe Kind |
Den Mutterpass gibt es als Begleitdokumentation zur Schwangeren-Vorsorge seit über 50 Jahren. Im Laufe der Zeit haben sich die Anforderungen verändert. Deshalb wurde das Vorsorgeheft immer wieder den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Derzeit überlegt man das Papierformat durch eine digitale Version zu ersetzen. Der Mutterpass wurde ursprünglich ab dem Jahr 1961 eingesetzt. Erst ab 1968 kam die Verpflichtung für Ärzte hinzu, allen gesetzlich krankenversicherten schwangeren Frauen den Pass anzufertigen.
Mutterpass verloren? Was zu tun ist!
Kurz tief einatmen: Es ist zum Glück kein Problem wenn der Mutterpass weg ist! Hilft auch eine schnelle Suchaktion in Handtasche & Co. nicht weiter, steht man trotzdem nicht mit leeren Händen da. In der Schwangerschaftsakte stehen alle zurückliegenden und relevanten Untersuchungsergebnisse. Ein neues Exemplar kann angefertigt werden.