Blasengesundheit bei Frauen

Frauen leiden nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Urologie etwa 4-mal häufiger an gereizten Blasen als Männer. Der Grund für die Anfälligkeit liegt in der weiblichen Anatomie. Die Harnröhre der Frau hat eine Länge von 4 cm und ist damit erheblich kürzer als die des Mannes mit 20 cm  – Bakterien können somit schneller in die Blase gelangen.
Cranberrys auf Holz

Ebenso trägt der knappe Abstand zwischen Harnröhre, Scheide und After eher dazu bei, dass körpereigene Darmkeime (z. B. E.coli-Bakterien) in die Harnwege gelangen und sich dort vermehren.

Während der Schwangerschaft sind Frauen besonders anfällig, da sich durch die Hormonumstellungen die Harnwege erweitern. Dies erleichtert Bakterien das Eindringen in die Blase.

Auch können die Hormone der Frau eine Rolle spielen. Nehmen diese während der Wechseljahre ab, wird auch die Blasenschleimhaut nicht mehr so gut durchblutet und ist darum anfälliger für Bakterien.

Blase – Zahlen, Daten, Fakten

Die menschliche Blase dient als Sammelbecken für bis zu 800 ml Urin, das aus den Nieren kommt. Eine entleerte Blase hat Ähnlichkeit mit einer flachen Schale. Erst, wenn sich die Blase mit Urin füllt, dehnt sie sich aus und nimmt eine runde Form an. Schon bei einer Füllung von 300 bis 350 ml setzt ein starker Harndrang ein. Deshalb ist es erforderlich, die Blase 4- bis 6-mal täglich zu entleeren.

Die Urinmenge beträgt bei Erwachsenen – je nach Trinkmenge – ungefähr 1,5 Liter. Urin besteht zu 95 % aus Wasser, der Rest sind Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin. 

Durch die kurze Harnröhre dringen Bakterien bei Frauen leicht in die Blase ein. So leiden nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Urologie Frauen auch etwa 4-mal häufiger an Blasenentzündungen als Männer. Etwa 5 bis 10 % der Frauen in Deutschland leiden unter einer chronischen Entzündung der Blase. E-Coli Bakterien spielen dabei häufig eine Rolle.